Edelkrebs
Edelkrebs, Europäischer Flusskrebs (Astacus astacus)
Der Edelkrebs ist die einzige ursprünglich in der Region heimische Flusskrebsart. In früheren Jahrhunderten lebte er massenhaft in unseren Teichen und Bächen und wurde besonders zur Fastenzeit als Speisekrebs genutzt.
Edelkrebse sind sehr anpassungsfähig und wenig wählerisch hinsichtlich ihrer Nahrung. Allerlei Wassertiere bis hin zu Fischen, aber auch Aas und modernde Wasserpflanzen werden genommen. Empfindlich sind sie gegenüber chemischer Verschmutzung von Gewässern. Trotz des heute insgesamt recht guten Zustandes der meisten Bäche ist der Bestand des Edelkrebses stark zurück gegangen. Es gibt nur noch in wenigen Gewässern Edelkrebse, das größte Vorkommen befindet sich in der Aabachtalsperre.
Ursache für das verbreitete Verschwinden des Edelkrebses ist die sogenannte Krebspest, eine Pilzerkrankung die durch eingeführte fremdländische Flusskrebsarten in vielen Gewässern grassiert. Vor allem Krebsarten aus Nordamerika, die selbst vergleichsweise resistent bleiben, tragen zur Verbreitung der Krankheit bei. Sie kamen aus Speisekrebszuchten oder aus dem Aquaristik-Handel in die heimischen Gewässer und vermehrten sich dort. Der heimische Edelkrebs wurde verdrängt und von der Krebspest ausgerottet. Aus der Region am Sintfeld-Höhenweg sind aktuell einzelne Vorkommen des Signalkrebses und des Kamberkrebses – beide stammen aus Nordamerika – bekannt. Der Schutz der letzten Edelkrebsvorkommen vor dem Eindringen der Fremdländer zählt zu den großen Herausforderungen des Natur- und Artenschutzes in der Region.