Rotmilan

Rotmilan (Milvus milvus)

Der Rotmilan hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, weil immer mehr Menschen bewusst wird, dass er eine Verantwortungsart ist. Damit sind Arten gemeint, für deren Erhalt einer Region oder einem Land eine ganz besondere Verantwortung zukommt.

Im Falle des Rotmilans liegt mehr als die Hälfte der Brutbestände in Deutschland. Und innerhalb Deutschlands ist ein Verbreitungsschwerpunkt in der Region zwischen Ostwestfalen, Südniedersachsen und Nordhessen. Der Süden des Kreises Paderborn hat daran einen Anteil von rund 80 Brutpaaren. Auf den Abschnitten des Sintfeld-Höhenweges mit einer guten Fernsicht hat man gute Beobachtungsmöglichkeiten für den Rotmilan.

Er ist schon eine imposante Erscheinung. Mit einer Flügelspannweite von bis zu 175 Zentimeter ist er größer als ein Mäusebussard und etwa so groß wie ein Fischadler. Am Himmel ist er unverwechselbar. Auffälligstes Kennzeichen ist der tief gegabelte, rostrote Schwanz (Engländer bezeichnen ihn deswegen als Red Kite – Roter Drache). Im Vergleich zum häufigeren Mäusebussard hat er lange Flügel und einen langen Schwanz. Im Flugbild lässt sich die kontrastreiche Unterseite mit den großen hellen Feldern gut erkennen.

Rotmilane sind Kulturfolger und lieben abwechslungsreiche Landschaften. Er brütet in lichten Laubwäldern, zum Jagen braucht er offene Flächen. Er bevorzugt abwechslungsreiche Kost: Kleinsäuger und Vögel, aber auch Aas stehen auf seinem Speisezettel, notfalls sogar Regenwürmer und Käfer.

Mit dem Ausbau von Windenergieanlagen wächst die Kollisionsgefahr von Rotmilanen mit den Rotorblättern – auch im Kreis Paderborn mit seinen mittlerweile mehr als 500 Anlagen. Bei der Planung und beim Betrieb von Windenergieanlagen muss daher unbedingt darauf geachtet werden, dass diese attraktive Verantwortungsart nicht in ihrem Bestand bedroht wird.