Schwermetallrasen

FFH-Lebensraumtyp 6130: Schwermetallrasen (im FFH-Gebiet Bleikuhlen und Wäschebachtal)

Schwermetallrasen sind ein ganz besonderer Lebensraum. Er kann sowohl auf natürlich anstehendem schwermetallreichem Gestein entstehen als auch auf älteren Abraumhalden des Bergbaus (jüngere Abraumhalden gibt es in NRW nicht).

Durch den hohen Gehalt an Schwermetallen (z.B. Blei, Zink, Kupfer) herrschen hier besondere Bedingungen, die nicht alle Pflanzen vertragen können. Daher ist dies ein Lebensraum für extreme Spezialisten. Einige Pflanzen kommen nur auf Schwermetallrasen vor. Das Westfälische Galmeiveilchen (Viola guestphalica) hat sogar weltweit nur einen einzigen Wuchsort, nämlich in den Bleikuhlen bei Blankenrode, direkt am Sintfeld-Höhenweg.

Der Lebensraum Schwermetallrasen ist in NRW extrem selten, landesweit sind es nicht mehr als 100 Hektar. Die Hauptvorkommen sind in der Eifel. Das kleinere Vorkommen im FFH-Gebiet Bleikuhlen mit Wäschebachtal liegt im Weserbergland am Übergang zum Sauerland. Die von Natur aus vorkommenden blei- und zinkhaltigen Gesteine wurden in der heutigen Bleikuhle bei Blankenrode bereits im 12. Jahrhundert im Tagebau abgebaut. Im südlich angrenzenden Wäschebachtal wurden Mitte des 19. Jahrhunderts auch Stollen und Schächte in den Berg getrieben. Der Abraum wurde in der unmittelbaren Umgebung abgelagert.