Waldmeister
Waldmeister (Galium odoratum)
Waldmeister wird lange schon als Würzpflanze verwendet. Bekannt ist er vor allem als Zusatz zur Waldmeisterbowle; Waldmeistersirup wird der Berliner Weiße zugegeben. Der typische Geschmacks- und Geruchsstoff ist das Cumarin, ein Pflanzenstoff mit angenehm-würzigem Geruch, der in größeren Mengen gesundheitsschädlich ist, weil er die Blutgerinnung hemmt. Cumarin wird beim Welken der Pflanze freigesetzt und ist z.B. auch im Wohlriechenden Ruchgras enthalten, das beim Mähen von Wiesen den typischen Heugeruch hervorruft. Auch der wissenschaftliche Name weist sowohl beim Waldmeister als auch beim Ruchgras auf den schönen Geruch hin: das lateinische Wort „odoratus“ bedeutet wohlriechend.
Waldmeister ist ein Buchenbegleiter, er kommt fast immer mit der Rotbuche zusammen vor, manchmal auch in Eichen-Hainbuchenwäldern. Die Waldböden, auf denen er wächst, dürfen nicht zu nährstoffarm und zu trocken sein. Basenreiche Lehmböden sind typische Standorte. Die kleinen kugeligen Früchte sind borstig behaart, sie haften an Fellen von Tieren oder an der Kleidung. Sie verbreiten sich also ganz ähnlich wie die Früchte des nah verwandten Kletten-Labkrautes.
Wanderer auf dem Sintfeld-Höhenweg können Waldmeister besonders auf Etappe 3 zwischen Dalheim und Lichtenau sehen.